Worte zum Welt-Down-Syndrom Tag am 21.3.21

Video zum Welt-Down-Syndrom-Tag 2021

Heute am 21.3. ist der Down-Syndrom-Tag, er erinnert daran, dass bei Menschen mit Down-Syndrom das Chromosom 21 dreifach vorhanden ist.

Ein Tag wie jeder andere?

Für viele Menschen schon! Abezum Wer für Menschen mit einer Trisomie 21 und ihre Familien nicht.

Die Vorstellung, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen, macht vielen werdenden Eltern Angst und deshalb entscheiden sie sich oft für eine Abtreibung,

Seit es den PraenaTest gibt, wird ja auch gezielt nach einer Chromosomenanomalie gesucht. Dieser Test soll nun auch noch Kassenleistung werden.

Kein Wunder, dass immer weniger Babies mit einem Chromosom mehr auf die Welt kommen.

Man liest ja immer wieder, dass man unter der Krankheit Down-Syndrom leidet und wie belastend so ein Kind für die Eltern ist. Fachleute beraten meist in Richtung auf Defizite und das trägt nicht dazu bei, sich für ein Kind mit einem Zusatzchromosom zu entscheiden.

Das finde ich sehr traurig und alle Eltern, die ein Kind mit Trisomie 21 haben sicher auch. Schließlich ist das Down-Syndrom keine Krankheit diese Kinder sind sehr liebenswert. Unsere Welt wäre ärmer ohne sie.

Ich lebe damit und möchte gerne den werdenden Eltern die Angst nehmen!

Ich lebe gerne und bin eigentlich auch ein sehr fröhlicher und glücklicher Mensch.

Wenn ich leide, eigentlich nur unter der Ablehnung meiner Mitmenschen, die ich leider auch manchmal zu spüren bekomme.

Trotzdem empfinde ich mein Leben als abwechslungsreich und lebenswert.Oft bekomme ich zu hören: „Du hast gut reden! Als Schauspielerin bist du ja privilegiert und kannst dich gar nicht mit uns vergleichen.“

Diesen Eltern möchte ich sagen: „Bei mir lief auch nicht alles glatt und meine Familie und ich mussten immer wieder kämpfen.“

Wir haben nie aufgegeben und der Erfolg gibt uns recht.

Als Aktivistin für Inklusion freue ich mich sehr, wenn ich Einladungen bekomme bei Podiumsdiskussionen, Talkshows in Radio und Fernsehen teilzunehmen oder an Hochschulen Vorträge zu halten. Es bietet mir die Gelegenheit, mich für Menschen mit Down-Syndrom und ein Lebensrecht einzusetzen und bestimmt auch einige Vorurteile abzubauen.

Ich wünsche mir viel mehr Inklusion. Inklusion von Anfang an, im Kindergarten, in der Schule, im Arbeitsbereich, Freizeitbereich und Wohnbereich und natürlich auch in Film, Fernsehen und Theater.

Schließlich spiegelt die Filmwelt ja unsere Gesellschaft wieder und dazu gehören alle. Meine Devise lautet: „Wer gesehen wird, gehört dazu!“

Wenn alle gesehen werden, gehören auch alle dazu und es entstehen gar nicht erst die Berührungsängste und die Barrieren in den Köpfen.

Da können die Medien ganz viel dazu beitragen.Wenn wir Inklusion leben und alle dazu gehören, brauchen wir auch gar keinen Welt-Down-Syndrom-Tag mehr um auf Menschen mit Trisomie 21 aufmerksam zu machen.

Welt-Down-Syndrom Tag 2018

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt und seit 2012 ist er auch offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.

Heute ist wieder mal ein Welt-Down-Syndrom Tag und viele Selbsthilfegruppen machen mit Plakaten darauf aufmerksam.
Aber wie sieht es mit den Medien aus? Berichten sie auch darüber?
Wie wird berichtet? Hat man das Gefühl, Menschen mit einer Trisomie 21 gehören dazu und sind Teil der Gesellschaft oder wird doch lieber mehr über das Anderssein berichtet?
Viel wichtiger für die Medien ist doch da der § 219a.
Mich macht das sehr traurig. Ich akzeptiere zwar, dass jede Frau diese Entscheidung für sich selbst treffen muss. Trotzdem ist es eine ganz schreckliche Vorstellung für mich, dass Ärzte für die Abtreibung werben.
Es ist für mich unvorstellbar, dass es in der Zukunft vielleicht Arztpraxen gibt, in denen Abtreibungen wie am Fließband vorgenommen werden.
Eigentlich sollten Ärzte doch Leben retten.
Ich selbst lebe ja mit dem Down-Syndrom, aber ich bin nicht krank und ich leide auch nicht unter der Chromosomenanomalie.
Mein Leben ist sehr abwechslungsreich und ich fühle mich auch nicht behindert. Trotzdem werde ich manchmal von meinen Mitmenschen behindert, weil sie mir nichts zutrauen.
Deshalb setze ich mich als Schauspielerin, Speakerin und Aktivistin sehr für Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom ein.
Ich bin sehr dankbar, dass ich immer wieder die Möglichkeit habe an Talkshows und Podiumsdiskussionen teilzunehmen,
Mit meinen Vorträgen an Schulen, Hochschulen, Gemeinden und Verbänden, hoffe ich, einen kleinen Beitrag zum Abbau der Diskriminierung zu leisten.
Als Schauspielerin wünsche ich mir viele Filme, in denen Inklusion gelebt wird.
Es sollte selbstverständlich sein, das Schauspieler mit Handicap in Filmen mitspielen, ohne dass Behinderung Thema ist. Wenn diese Filme dann auch noch zur Primetime ausgestrahlt würden, wäre es sicher bald ganz normal.
In dem Film „BE MY BABY“, in dem ich die Hauptrolle spiele, wünscht sich Nicole, eine junge Frau mit Down-Syndrom ein Baby. Sie möchte ganz normal sein und eine Familie gründen.
Leider wurde dieser Film erst nach Mitternacht im ZDF ausgestrahlt. Aber nun ist er noch bis zum 26. März in der ZDF Mediathek zu sehen und vielleicht haben einige Leute Lust, ihn anzuschauen.
Wir Menschen mit Down-Syndrom haben nämlich die gleichen Wünsche und Bedürfnisse wie alle anderen auch und möchten einfach akzeptiert und toleriert werden.

Welt-Down-Syndrom Tag-2017

Welt-Down-Syndrom Tag-2017

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt und seit 2012 ist er auch offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt. An diesem Tag finden weltweit viele Veranstaltungen statt, die auf Menschen mit Down-Syndrom aufmerksam machen sollen.

Die meisten Veranstaltungen werden von Selbsthilfegruppen organisiert. Schön wäre es natürlich, wenn die Medien diesem Thema auch viel positive Aufmerksamkeit widmen würden.

Bei Menschen mit Down-Syndrom ist das 21. Chromosom nämlich 3fach vorhanden, deshalb passt das Datum 21.3. so gut.

Ich frage mich immer wieder, warum haben werdende Eltern eigentlich so viel Angst davor, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen?

Bestimmt werden bald gar keine Kinder mehr mit dieser Chromosomenanomalie geboren. Schließlich gibt es Tests, mit denen man schon sehr früh danach suchen kann.

Dann werden 9 von 10 Föten abgetrieben.

Wir Menschen mit Down-Syndrom werden also ausgesondert und es ist wirklich kein schönes Gefühl, zu wissen, dass Menschen wie ich nicht gewollt werden.

Dabei erwirbt man die meisten Behinderungen doch erst irgendwann im Laufe des Lebens und auch dann, wenn man das Down-Syndrom ausschließen kann, gibt es keine Garantie für ein gesundes Kind.

Es gibt so viele schöne Fotos von fröhlichen Kindern mit Trisomie 21 und ihren Familien. Wenn ich die vielen Plakate sehe, frage ich mich, ob sie in der Öffentlichkeit überhaupt bemerkt werden.

Darum glaube ich, dass wir ganz anders auftreten müssen:

Wir müssen also zeigen, dass wir dazugehören und etwas leisten können.

Mir hat ein Spruch auf einer Veranstaltung ganz besonders gut gefallen. Ich muss also lernen selbst an mich zu glauben und Selbstbewusstsein aufbauen.

Ich kann was!

Ich bin wer!

Und Menschen nehmen das war!

Gerne zitiere ich auch Walter Bagehot und setze noch etwas in Klammern dazu, weil es meine Erfahrung ist:

Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die (Fach)Leute sagen, du könntest es nicht!

Warum traut man uns nichts zu?

Warum wird in den Medien immer noch meist über Menschen mit Down-Syndrom gesprochen und nicht mit Ihnen?

Es gibt doch großartige Beispiele, was möglich ist, wenn man uns nur lässt.