Gültige Stimme immer montags um 23:40 auf PULS 4!

In der Sendung vom 27. Februar war ich als Talkgast in der Sendung Gültige Stimme.

Der Kabarettist Roland Düringer ist ein Schauspiel- und Kabarettstar in Österreich. Er ist sehr kritisch dem System und der Gesellschaft gegenüber und polarisiert. Er hat eine Partei gegründet um am Wahltag auf dem Wahlzettel eine Möglichkeit zu sehen jemanden ankreuzen zu können weil er mit allen anderen Parteien so unzufrieden ist.

Einmal wöchentlich spricht er in seiner Sendung mit einem Gast über  das Leben.

Als ich aus Wien eine Einladung bekam, an dieser Sendung als Talkgast teilzunehmen, staunte ich nicht schlecht. Bis dahin kannte ich die Sendung gar nicht, schließlich kann man den Sender in Deutschland auch nicht empfangen. Aber ich freute mich sehr darüber, schließlich kann man die Sendung auch im Internet anschauen.

Die Gäste kommen aus vielen verschiedenen Bereichen wie z. B. Finanz und Börse, Gesundheit, Psychologie, Medizin oder Politik.

Auch unser ehemaliger Arbeitsminister Norbert Blüm war schon in der Sendung.

Mir gefiel die Sendung und ich überlegte, was denn eine gültige Stimme ist und ob ich das überhaupt sein kann.

Ich freute mich über die Gelegenheit, mich vor einem größeren Publikum für Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom einzusetzen.

Ich wurde sehr freundlich von dem gesamten Team empfangen und wir hatten auch nette Gespräche.

Meine Befürchtungen, dass  ich Probleme mit dem österreichischen Dialekt haben könnte waren unbegründet.

Als Gast sitzt man in dieser Sendung in einem so genannten Verhörzimmer  und soll die vier Grundfragen des Legens beantworten:

  1. Was ist ein gutes Leben?
  2. Was läuft falsch in unserer Gesellschaft?
  3. Was müsste man ändern?
  4. Wie wird man zu einer gültigen Stimme in unserer Gesellschaft.

Ich dachte zuerst, das ist ja dann immer dasselbe. Aber da habe ich mich geirrt.

Jeder Mensch hat eine andere Sichtweise und antwortet auch anders auf diese Fragen.

Schließlich haben wir alle unterschiedliche Erfahrungen und Wahrnehmungen gemacht.

Deshalb sehen wir unsere Gesellschaft auch unterschiedlich und setzen verschiedene Schwerpunkte.

Für mich war es ganz neu, darüber nachzudenken, was eine gültige Stimme ist und ob ich das vielleicht sein könnte.

Ich kam zu dem Schluss, dass man eine gültige Stimme sein kann, wenn es die Menschen interessiert, was man zu sagen hat und wenn sie einem zuhören.

Es macht mich sehr glücklich, dass ich immer wieder zu Talkshows und besondere Veranstaltungen eingeladen werde und über Inklusion sprechen darf.

Ich bin sehr dankbar, wenn ich durch meine Bekanntheit einen kleinen Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom oder einer anderen Beeinträchtigung leisten kann.

Darum möchte ich sehr gerne eine gültige Stimme sein!

Am Ende wird alles gut

Über dieses Zitat von Oscar Wilde habe ich schon oft nachgedacht.
Eigentlich ist es doch eine sehr schöne Vorstellung:
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.
Aber wird am Ende wirklich alles gut?
Immer wieder bekomme ich Anfragen, soll einen Artikel schreiben, einen Vortrag über Inklusion halten oder an Diskussionen teilnehmen. Das mache ich sehr gerne, weil ich unbedingt zeigen möchte, dass auch Menschen mit Down – Syndrom dazugehören und etwas leisten können!
Deshalb habe ich mich nun dazu entschlossen, mich selbständig zu machen und hoffe, dass es eine gute Entscheidung war.
Natürlich fiel es mir nicht leicht und erforderte viel Mut.
Bisher habe ich oft ehrenamtlich gearbeitet und nun möchte ich gerne von meiner Arbeit leben können.
Zurzeit schreibe ich an einem Buch über meine Erfahrung rund um die Dreharbeiten zu „BE MY BABY“
Ich hoffe, dass es gut wird und viele Leute Lust haben, es zu lesen.
Mein größter Wunsch wäre es natürlich, wieder eine Rolle in einem Film zu bekommen. Ich würde gerne mal eine ganz normale junge Frau spielen und nicht die Behinderte.
Natürlich stehe ich dazu, dass ich das Down – Syndrom habe, aber ich finde, das sollte nicht im Vordergrund stehen. In Filmen müssen sich Menschen mit Behinderung oft so komisch verhalten und die Zuschauer denken dann, dass sie wirklich so sind.
Das möchte ich gerne ändern und wünsche mir, dass meine Agentur Schott + Kreutzer mich dabei unterstützen kann.
Vielleicht bin ich ja größenwahnsinnig, aber ich wünsche mir mal eine Rolle im Traumschiff zu bekommen und vielleicht sogar in der Südsee abzutauchen.
Aber nun mache ich erst mal einen Tauchurlaub in Dahab in Ägypten und tauche im roten Meer.
Dort treffe ich wieder sehr viele Freunde, mit denen ich auch auf Facebook verbunden bin. Sie freuen sich schon darauf, wenn ich ihnen den Film „BE MY BABY“ mit englischen Untertiteln zeige und ich bin sehr gespannt darauf, wie er ihnen gefällt.
Ich freue mich auch schon darauf als Moderatorin für den Verein Inclutainment Media bei der inklusiven Unterhaltungssendung „RNF – Inklusiv! – Das etwas andere Magazin“ mitzumachen.
Eine Pilotfolge ist schon fertig und da werde ich unter anderem auch vorgestellt.
Ab Anfang 2016 soll diese Sendung regelmäßig im RNF (Rhein Neckar Fernsehen) ausgestrahlt werden. Ich finde, dass dies ein wichtiger Inklusionsbeitrag ist und hoffe sehr, dass genügend Spenden zusammenkommen und ganz viele Zuschauer sich diese Sendung anschauen.
Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit bekomme ich auch Einladungen, Klavier zu spielen oder Geschichten und Gedichte vorzulesen. Das mache ich auch sehr gerne.
Nun hoffe ich sehr auf ganz viele Anfragen und Aufträge damit ich dann sagen kann:
Am Ende wird alles gut.

Einladung zur Bootsmesse nach Düsseldorf am 26. Januar 2013

3. März 2013: Als begeisterte Taucherin hatte ich die letzten zwei Jahre schon gemeinsam mit meinem Tauchlehrer und meinem Bruder die Bootmesse in Düsseldorf besucht. Dort gab es viel zu sehen und ich hatte die Möglichkeit mein Tauchequipment nach und nach zu vervollständigen.

Dieses Jahr gab es eine besondere Überraschung. Ich bekam eine Einladung von der IDDA (international disabled divers associaton). Mein Tauchlehrer und ich sollten interviewt werden. Das war natürlich etwas ganz Besonderes.

Ich fuhr mit dem Zug nach Düsseldorf und wurde dort am Bahnhof von meinem Bruder abgeholt. Wir liefen zum Hotel, wo ich eincheckte. Danach machten wir uns auf den Weg zur Boot. Nach einem kurzen Vorgespräch ging es los. Wir betraten die Bühne und hinter uns war eine große Leinwand, auf der wir abwechselnd mit den Tauchern im Tauchbecken zu sehen waren. Olaf interviewte uns zum Thema „Nicht ohne uns“. Es ging darum, dass auch Menschen mit Handicap tauchen können. Ich wurde zu meinen Erfahrungen als aktive Taucherin befragt und mein Tauchlehrer durfte über seine Erfahrungen als IDDA – Ausbilder berichten. Es gibt bei der IDDA sogar einen Ausbilder mit Handicap.

Natürlich erzählte ich begeistert davon, wie glücklich ich war, als ich die integrative Tauchgruppe „die Wasserflöhe“ im Internet entdeckt habe. Ich wollte nämlich schon immer gerne tauchen. Mein Bruder als begeisterter Taucher und Unterwasserfilmer und –fotograf  hatte mir nämlich schon viele tolle Filme und Fotos gezeigt.

Das Motto der IDDA  ist: „Geh mit jedem tauchen!“

Mein Tauchlehrer berichtete, dass er schon 12 Jahre mit Menschen mit geistiger Behinderung taucht. Jeder nach seinen Fähigkeiten. Nach einer Weile hatte er festgestellt, dass ich alle Übungen beherrschte und so begann er auch mit dem theoretischen Unterricht zum Tauchschein. Und ich schaffte die Prüfung dann tatsächlich mit nur einem Fehler.

Danach erzählte ich von meinen Tauchgängen im Roten Meer in Ägypten und in Spanien an der Costa Brava. Olaf erinnerte noch daran, dass ich ein Blog schreibe und forderte mich dazu auf, den Zuschauern zu sagen, wo sie mich im Internet finden können.

Ich hatte das Schlusswort und betonte: „ Ich finde es schön, dass alle Menschen dazu gehören und dass keiner ausgeschlossen wird.“

Am nächsten Morgen mit meinem Bruder und seiner Freundin beim Frühstück im Hotel trafen wir sehr interessante Leute, die mein Bruder schon zwei Abende vorher kennen gelernt hatte. Er hatte ihnen erzählt, dass seine Schwester das Down – Syndrom hat und zu einem Interview auf der Bootmesse eingeladen war, weil sie einen offiziellen OWD Tauchschein hat. Davon waren sie so beeindruckt, dass sie mir eine Freude machen wollten. Deshalb ermöglichten sie uns, den Chauffeurservice für VIP – Kunden zu nutzen und die tollen großen Jachten auf der Bootmesse zu besichtigen. Wir wurden also mit einem super tollen Rover vom Hotel direkt in die Messehalle gefahren. An der Garderobe half man uns aus den Jacken und überreichte uns jedem einen VIP – Pass. Dann ging es in die Halle mit den Jachten und wir konnten ohne Anmeldung alle Jachten besichtigen. Es war schon ein tolles Gefühl, eine Jacht für über 8 Millionen € zu betreten. Wir durften sogar all das sehen, was man normalerweise nicht zu sehen bekommt und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Unsere Wohnung ist dagegen nur ein Hühnerstall. Hier waren riesige Salons, Schlafzimmer, eine Küche, ein tolles Bad mit Whirlpool und sogar extra Kojen für Angestellte sowie Waschmaschine und Trockner. Es wäre schon ein Traum, mal eine richtige Seereise auf so einer Jacht mitzuerleben.

Nach der Besichtigung setzten wir uns noch gemütlich zusammen, und unterhielten uns. Ich war schon erstaunt, dass Leute, die normalerweise mit Millionären zu tun haben so viel Interesse zeigten. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit, und erzählte dass ich mich sehr für Inklusion einsetze und ein Blog schreibe. Zum Glück hatte ich Karten von den Wasserflöhen mit mir als Taucherin dabei. So konnte ich sehr anschaulich von unserer integrativen Tauchgruppe berichten. Ich sollte sogar Autogramme geben und auf die Karte schreiben, wie man mich online findet.

Dieses besondere Erlebnis  werde ich sicher so bald nicht vergessen!