Welt-Down-Syndrom Tag 2018

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt und seit 2012 ist er auch offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.

Heute ist wieder mal ein Welt-Down-Syndrom Tag und viele Selbsthilfegruppen machen mit Plakaten darauf aufmerksam.
Aber wie sieht es mit den Medien aus? Berichten sie auch darüber?
Wie wird berichtet? Hat man das Gefühl, Menschen mit einer Trisomie 21 gehören dazu und sind Teil der Gesellschaft oder wird doch lieber mehr über das Anderssein berichtet?
Viel wichtiger für die Medien ist doch da der § 219a.
Mich macht das sehr traurig. Ich akzeptiere zwar, dass jede Frau diese Entscheidung für sich selbst treffen muss. Trotzdem ist es eine ganz schreckliche Vorstellung für mich, dass Ärzte für die Abtreibung werben.
Es ist für mich unvorstellbar, dass es in der Zukunft vielleicht Arztpraxen gibt, in denen Abtreibungen wie am Fließband vorgenommen werden.
Eigentlich sollten Ärzte doch Leben retten.
Ich selbst lebe ja mit dem Down-Syndrom, aber ich bin nicht krank und ich leide auch nicht unter der Chromosomenanomalie.
Mein Leben ist sehr abwechslungsreich und ich fühle mich auch nicht behindert. Trotzdem werde ich manchmal von meinen Mitmenschen behindert, weil sie mir nichts zutrauen.
Deshalb setze ich mich als Schauspielerin, Speakerin und Aktivistin sehr für Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom ein.
Ich bin sehr dankbar, dass ich immer wieder die Möglichkeit habe an Talkshows und Podiumsdiskussionen teilzunehmen,
Mit meinen Vorträgen an Schulen, Hochschulen, Gemeinden und Verbänden, hoffe ich, einen kleinen Beitrag zum Abbau der Diskriminierung zu leisten.
Als Schauspielerin wünsche ich mir viele Filme, in denen Inklusion gelebt wird.
Es sollte selbstverständlich sein, das Schauspieler mit Handicap in Filmen mitspielen, ohne dass Behinderung Thema ist. Wenn diese Filme dann auch noch zur Primetime ausgestrahlt würden, wäre es sicher bald ganz normal.
In dem Film „BE MY BABY“, in dem ich die Hauptrolle spiele, wünscht sich Nicole, eine junge Frau mit Down-Syndrom ein Baby. Sie möchte ganz normal sein und eine Familie gründen.
Leider wurde dieser Film erst nach Mitternacht im ZDF ausgestrahlt. Aber nun ist er noch bis zum 26. März in der ZDF Mediathek zu sehen und vielleicht haben einige Leute Lust, ihn anzuschauen.
Wir Menschen mit Down-Syndrom haben nämlich die gleichen Wünsche und Bedürfnisse wie alle anderen auch und möchten einfach akzeptiert und toleriert werden.

Welt-Down-Syndrom-Tag 2016

Am 21. März: Welt-Down-Syndrom-Tag 2016

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt. 2012 wurde dieser Tag offiziell als Welt-Down-Syndrom-Tag von den Vereinten Nationen anerkannt.

Menschen mit Down- Syndrom haben eine Trisomie 21, das heißt, dass das Chromosom 21 bei ihnen nicht doppelt, sondern dreifach vorhanden ist. Deshalb passt das Datum 21.3. sehr gut.

An diesem Tag finden viele Veranstaltungen statt.

Besonders von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen werden an diesem Tag viele Veranstaltungen organisiert, weil man gerne auf diese Menschen aufmerksam machen möchte.

Seit ein paar Jahren  gibt es auch Plakate von glücklichen Kindern mit Trisomie 21. Sie sind überall zu sehen.

In manchen Städten werden in Kinos Filme gezeigt, in denen Down-Syndrom thematisiert wird.

Außerdem gibt es auch einen Marathonlauf von Sportlern mit Down-Syndrom.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Zum 21. März letzten Jahres hat die Fotografin Jenny Klestil Kinder mit Down Syndrom fotografiert unter dem Motto Glück kennt keine Behinderung.

Die Aktion kam so gut an, dass sie immer noch fotografiert und inzwischen gibt es sehr viele Ausstellungen.

Ich freue mich sehr über diese Fotos, die wirklich mehr sagen, als tausend Worte. Viele Menschen, die sonst keinen Kontakt zu solchen Familien haben, werden aufmerksam auf diese glücklichen Kinder.

Viele Menschen haben Angst davor, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen

Leider werden neun von zehn Föten abgetrieben, wenn während der Schwangerschaft festgestellt wird, dass das Baby eine Trisomie 21 haben wird.

Für die meisten werdenden Eltern ist es eine Horrorvorstellung, ein Kind mit dieser Behinderung großzuziehen. Immer wieder sagen sie, dass sie das nicht könnten. Aber die Familien, die ein Kind mit Down-Syndrom haben, sehen das inzwischen ganz anders.

Sie sagen immer wieder, dass sie niemals wieder ihr Kind hergeben würden, weil es ihnen so viel Liebe gibt. Wenn sie gewusst hätten, wie ihr Leben mit diesem Kind verläuft, hätten sie nicht so viele Tränen vergossen und wären nicht so verzweifelt gewesen.

Ich hoffe, dass dieser Tag mit all seinen Veranstaltungen dazu beiträgt, dass Berührungsängste in unserer Gesellschaft abgebaut werden können!

Inklusion im Fernsehen – Neue Perspektiven auf Behinderung (meine Gedanken dazu)

Früher bekam ich bei Castings immer zu hören: „ Tut mir leid, aber für unsere Zwecke bist Du leider nicht behindert genug!“
Als ich für ein Radiohörspiel vorsprach, hieß es:“ Du sprichst aber nicht, wie ein Mensch mit Down – Syndrom!“

Bei Christina Schiewe war das anders. Sie hat mich im Internet entdeckt und per Mail angefragt, ob ich Lust habe in ihrem Film „BE MY BABY“ die Hauptrolle zu spielen. Ich war begeistert und sagte sofort zu. Als ich dann das Drehbuch gelesen hatte, machte ich einen Rückzieher. Es war mir zu freizügig.
Darüber war Christina traurig und meinte, ich soll ihr doch meine Kritikpunkte schreiben. Das habe ich getan und sie hat meinetwegen das Drehbuch geändert. Frau Schiewe wollte mich unbedingt haben und hat an mein Talent geglaubt.

Also habe ich zugesagt. Die Dreharbeiten haben mir viel Spaß gemacht. Obwohl die Crew zunächst Bedenken hatte, ob sie den Zeitplan einhalten könnten. Aber die Bedenken waren schnell verflogen.

Ich war sehr glücklich, dass der Film so gut ankam und auf verschiedene Filmfestspiele eingeladen wurde und sogar Preise bekam.

Inzwischen habe ich eine Agentur, die mich vertritt und hoffe, bald weitere Rollenangebote zu bekommen.

Ich freue mich immer, wenn Dr. Klein im Fernsehen läuft und wünsche mir noch viel mehr Filme und Sendungen, in denen Menschen mit Handicap zu sehen sind.

Ich finde nämlich, wer gesehen wird, gehört dazu.

Mir gefiel auch die Sendung mit Kai Pflaume: „Zeig mir Deine Welt!“

Aber dann denke ich immer, dass es ja nur eine Welt gibt und in der leben Menschen mit und ohne Behinderung.
Menschen mit Behinderung gehören dazu und eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass sie auch in vielen Filmen, Serien, Talkshows oder Quizzshows zu sehen sind.

Dabei braucht die Behinderung gar nicht Thema sein. Warum sollte nicht ein Blinder mit seinem Hund über die Straße laufen oder ein Rollstuhlfahrer zu sehen sein.

Zurzeit ist Inklusion in der Schule ein großes Thema. Da wäre ein Film mit einer Inklusionsklasse doch toll.

Mein großer Traum ist es, eine Rolle auf dem Traumschiff zu bekommen und dann abzutauchen.

Die Medien haben wirklich einen großen Einfluss. Während meiner Schulzeit habe ich ein Praktikum bei einer Ärztin in der Praxis gemacht. Sie war sehr zufrieden mit mir und wollte mir eine Ausbildung ermöglichen. Aber dann hat sie den Bobby Film im Fernsehen gesehen und meinte, sie könnte mich doch nicht einstellen, weil sie gesehen hat, dass Menschen mit Down – Syndrom ja immer rumschreien.
Schauspieler ohne Behinderung werden für ihre schauspielerische Leistung bewundert, bei behinderten Schauspielern denkt man, die sind eben so.

Darum wünsche ich mir so sehr, dass sie sich auch in Filmen ganz normal verhalten dürfen.

Heute schon werden 9 von 10 Föten abgetrieben, wenn das Down – Syndrom während der Schwangerschaft festgestellt wird.
Nun gibt es den neuen Bluttest und ich befürchte, dass diese Menschen bald ganz aussterben werden.

Sicher würden Filme die ein positives Bild von Menschen mit Trisomie 21 zeigen, dabei helfen, die Berührungsängste abzubauen.

Am 21. März ist Welt Down – Syndrom Tag. Ob in den Medien wohl darüber berichtet wird?