Am Ende wird alles gut

Über dieses Zitat von Oscar Wilde habe ich schon oft nachgedacht.
Eigentlich ist es doch eine sehr schöne Vorstellung:
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.
Aber wird am Ende wirklich alles gut?
Immer wieder bekomme ich Anfragen, soll einen Artikel schreiben, einen Vortrag über Inklusion halten oder an Diskussionen teilnehmen. Das mache ich sehr gerne, weil ich unbedingt zeigen möchte, dass auch Menschen mit Down – Syndrom dazugehören und etwas leisten können!
Deshalb habe ich mich nun dazu entschlossen, mich selbständig zu machen und hoffe, dass es eine gute Entscheidung war.
Natürlich fiel es mir nicht leicht und erforderte viel Mut.
Bisher habe ich oft ehrenamtlich gearbeitet und nun möchte ich gerne von meiner Arbeit leben können.
Zurzeit schreibe ich an einem Buch über meine Erfahrung rund um die Dreharbeiten zu „BE MY BABY“
Ich hoffe, dass es gut wird und viele Leute Lust haben, es zu lesen.
Mein größter Wunsch wäre es natürlich, wieder eine Rolle in einem Film zu bekommen. Ich würde gerne mal eine ganz normale junge Frau spielen und nicht die Behinderte.
Natürlich stehe ich dazu, dass ich das Down – Syndrom habe, aber ich finde, das sollte nicht im Vordergrund stehen. In Filmen müssen sich Menschen mit Behinderung oft so komisch verhalten und die Zuschauer denken dann, dass sie wirklich so sind.
Das möchte ich gerne ändern und wünsche mir, dass meine Agentur Schott + Kreutzer mich dabei unterstützen kann.
Vielleicht bin ich ja größenwahnsinnig, aber ich wünsche mir mal eine Rolle im Traumschiff zu bekommen und vielleicht sogar in der Südsee abzutauchen.
Aber nun mache ich erst mal einen Tauchurlaub in Dahab in Ägypten und tauche im roten Meer.
Dort treffe ich wieder sehr viele Freunde, mit denen ich auch auf Facebook verbunden bin. Sie freuen sich schon darauf, wenn ich ihnen den Film „BE MY BABY“ mit englischen Untertiteln zeige und ich bin sehr gespannt darauf, wie er ihnen gefällt.
Ich freue mich auch schon darauf als Moderatorin für den Verein Inclutainment Media bei der inklusiven Unterhaltungssendung „RNF – Inklusiv! – Das etwas andere Magazin“ mitzumachen.
Eine Pilotfolge ist schon fertig und da werde ich unter anderem auch vorgestellt.
Ab Anfang 2016 soll diese Sendung regelmäßig im RNF (Rhein Neckar Fernsehen) ausgestrahlt werden. Ich finde, dass dies ein wichtiger Inklusionsbeitrag ist und hoffe sehr, dass genügend Spenden zusammenkommen und ganz viele Zuschauer sich diese Sendung anschauen.
Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit bekomme ich auch Einladungen, Klavier zu spielen oder Geschichten und Gedichte vorzulesen. Das mache ich auch sehr gerne.
Nun hoffe ich sehr auf ganz viele Anfragen und Aufträge damit ich dann sagen kann:
Am Ende wird alles gut.

Nur ein Taschengeld in der Behinderten-Werkstatt

26. August 2012: Warum bekommen Menschen mit Behinderung nur ein Taschengeld, wenn sie in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten?

Ich habe einige Freunde, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten. Sie müssen sehr früh aufstehen, weil sie sie von einem Bus abgeholt werden, der nicht direkt zur Werkstatt fährt sondern erst alle Kollegen einsammelt. Natürlich sind sie sehr fleißig und arbeiten acht Stunden täglich an fünf Tagen in der Woche. Jeder bemüht sich, seine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Trotzdem bekommen sie nur ein Taschengeld in Höhe von

75,00 € bis 200,00 € im Monat. Davon müssen sie sich  Kleidung und Körperpflegemittel kaufen.

Für einen Theaterbesuch, einen Kinobesuch, einen Café- oder Restaurantbesuch bleibt nicht viel übrig. Wenn ihre Eltern sie nicht unterstützen können, gibt es auch nicht die Möglichkeit für sie in Urlaub zu fahren. Schließlich müssen sie auch für ihre Betreuung bezahlen.

Eine Freundin von mir wohnt in einem Behindertenwohnheim und bekommt auch schon eine Rente, weil sie über zwanzig Jahre in der Werkstatt arbeitet. Leider sieht sie davon nichts, weil die Rente und das Wohngeld gleich für die Unterbringung im Heim überwiesen werden.

Ich denke, dass auch Menschen mit Behinderung Wünsche haben, die sie sich gerne erfüllen möchten. Ganz bestimmt ist es gut für ihr Selbstwertgefühl, wenn sie für Ihre Arbeit so viel Geld bekommen, dass sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Manche bekommen ja noch eine Grundsicherung zusätzlich, aber sicher empfinden sie das als Almosen.

Sollte nicht jeder, der arbeitet auch so viel verdienen, dass er davon leben kann?

Normalität in Film Presse und Fernsehen

26. April 2012: Am 24.02.2012 war ich in Berlin bei der Veranstaltung: Vor aller Augen (un)sichtbar – Geistige Behinderung und Öffentlichkeit.

Es ging darum, dass Menschen mit so genannter geistiger Behinderung kaum wahrgenommen werden und auch aus unserer Gesellschaft ausgeschlossen sind. Daran sollte diese Veranstaltung etwas ändern.

Ich achte ja immer darauf, ob ich Menschen mit Behinderung sehe und wünsche mir viel mehr Filme, in denen auch diese Menschen gezeigt werden.

Leider ist das Interesse an solchen Filmen nicht sehr groß und  die Einschaltquoten nicht besonders hoch. Berichtet wird hauptsächlich über Skandale, oder es gibt Negativschlagzeilen.

Dokumentarfilme werden oft erst kurz vor Mitternacht ausgestrahlt.

In Spielfilmen müssen sich erwachsene Menschen mit Behinderung oft wie Kleinkinder verhalten.

Auch wenn man das Down – Syndrom hat, wird man erwachsen und möchte nicht mit einem Teddybär durch die Gegend laufen.

Ich stelle mir vor, dass in ganz vielen Filmen irgendwelche Menschen mit Handicap sichtbar sein sollten, ohne dass es Thema sein muss.

Vorstellbar wäre für mich eine Frau mit Down-Syndrom an der Supermarktkasse, ein Blinder, der mit seinem Hund über die Straße läuft, ein Rollstuhlfahrer, der leider nicht ins Kino oder ins Restaurant kommt, weil Treppen ihn daran hindern.

Es wäre auch schön, wenn in einem Kindergarten oder einer Schule behinderte und nicht behinderte Kinder miteinander spielen oder lernen.

Auch in der Werbung könnte ich mir gut vorstellen, dass zum Beispiel eine glückliche Familie mit einem behinderten Kind zu sehen ist.

So könnte man zeigen, dass man keine Angst vor Behinderung haben muss.

Behinderung heißt nicht gleich, dass man unglücklich ist.

Trotz Handicap kann man zufrieden und glücklich sein.

Da können die Medien sicher ganz viel dazu beitragen, dass wir eine  andere Sichtweise bekommen!