KLAPPE AUF! 5. Kurzfilmfestival im Metropolis Kino in Hamburg

Vom 26. -28.08.2022 lief in Hamburg das 5. Kurzfilmfestival Klappe auf! Mit dem Motto Achterbahn unter der Schirmherrschaft von Fatih Akin.

Leider war er nicht persönlich da, aber es gab ein Grußwort von ihm.

Veranstalter war die Ev. Stiftung Alsterdorf, deren Vorständin Hanne Stiefvater natürlich auch vor Ort war. Sie sprach mich direkt auf unseren Film an und ich freute mich über ein nettes Gespräch mit ihr.

Das Klappe auf! Kurzfilmfestival ist wirklich ein inklusives Festival, bei dem niemand ausgegrenzt wird.

Das Kino ist barrierefrei und kann deshalb auch gut von Rollstuhlfahrern besucht werden.

Es wird von Menschen mit und ohne Behinderung geplant und organisiert.

Fast 2.500 Filmschaffende aus 105 Ländern hatten ihre Filme eingereicht.

Insgesamt kamen 34 Filme davon in den Wettbewerb.

Ich freute mich sehr, dass der Film „ICH AUCH“ vom Medienprojekt Wuppertal mit dabei war. Schließlich hatte ich da mitgespielt.

Die verschiedenen Dokumentar-, Spiel-, Animations-, Experimentalfilme und Musikvideos sorgten für Spannung.

Alle Filme wurden mit einer Audiodeskription und Untertitel für Hörgeschädigte gezeigt.

Für die Audiodeskription konnte man sich Kopfhörer ausleihen.

Gebärden und Schriftdolmetscher standen für die Gespräche zwischen den Filmen, für die Eröffnung und die Preisverleihung zur Verfügung.

Zur inklusiven Jury gehörten auch Mitglieder mit Sehbehinderung und Hörbehinderung.

Leider konnte ich bei der Eröffnungsfeier nicht mit dabei sein, weil ich in Berlin ein Engagement bei der Parieté Gala hatte.

Deshalb konnte ich unseren Film „ICH AUCH“ in dem ich die Annika gespielt habe leider nicht gemeinsam mit dem Publikum ansehen.

Ich finde es immer sehr schön, wenn ich life die Reaktion der Zuschauer miterleben kann.

Umso mehr freute ich mich, dass ich am zweiten Filmfesttag dabei sein konnte und den Regisseur Konstantin Koewius, den Kameramann Sebastian Bergfeld und mehrere Schauspieler des Teams begrüßen konnte. Das Wiedersehen war so schön.

Das Nachmittagsprogramm konnte ich dann ansehen. Es war sehr beeindruckend. Ich staunte, wie vielfältig das Programm war.

Wir bekamen Stimmzettel und sollten die Filme bewerten. Das war gar nicht so einfach, weil die Filme sehr unterschiedlich waren. Dokumentarfilme, Spielfilme, Animationsfilme, Musikvideos und Experimentalfilme kann man ja eigentlich nicht miteinander vergleichen. Irgendwie war jeder Film auf seine Art etwas ganz Besonderes.

Außerordentlich interessant fand ich immer die Gespräche mit den Filmschaffenden im Anschluss an den jeweiligen Film. So konnten wir viel über den Hintergrund erfahren.

Am Samstagabend gab es eine Party im Schrödingers, da sollte es die Verleihung des Teampreises geben. Die Stimmung war toll, wir hatten die Gelegenheit uns untereinander auszutauschen und auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Natürlich gehörte auch Musik und Tanz dazu.

Dann kam es zum Höhepunkt. Das Organisationsteam machte sich auf den Weg zur Preisverleihung. Das war ganz schön spannend. Jeder hatte ein Blatt in der Hand mit einem Buchstaben darauf. Dann stellten sie sich im Halbkreis um unseren Tisch. Es dauerte eine Weile, bis wir begriffen, was das bedeutete. Wir begannen zu lesen, was da stand und konnten es kaum glauben, als gleichzeitig verkündet wurde, dass unser Film „ICH AUCH“ von dem inklusiven Klappe auf -Team ausgezeichnet wurde. Wir freuten uns riesig und fingen an zu jubeln.

Auch am Sonntag gab es tolle Filme zu sehen und nachmittags wurde es noch einmal ganz besonders spannend. In einem Tourette-Spezial konnten wir erfahren, was es bedeutet, mit Tics zu leben. Schließlich gibt es da auch viele Vorurteile und eigentlich denken wir immer an unkontrolliertes Fluchen, Beschimpfungen und ungewollte Bewegungen.

Höhepunkt des gesamten Festivals war natürlich die Preisverleihung am Sonntagabend ab 18.00 Uhr. Da sollten auch noch einmal die Gewinnerfilme gezeigt werden.

Die Spannung stieg und die Stimmung war großartig. Und dann geschah das Unfassbare. Der Film „ICH AUCH“ hatte dem Publikum so gut gefallen, dass er auch diesen Preis bekam.

Die Überraschung war so groß, dass wir sprachlos waren und es kaum glauben konnten.

Unser Film hatte doch tatsächlich zwei Preise bekommen!

Natürlich freuten wir uns auch mit den Preistägern der Jurypreise:

  1. „Wochenbett“ von Henriette Rietz
  2. „Nacht über Keppler 452b“ von Ben Voit
  3. „Meister des Lichts“ von Stefan Vogt und „Der Telefonvoyeur 2.0“ von Werner Biederann

Spaß hatte ich auch mit dem Klappomat. Man lernt, wie Filme bearbeitet werden müssen, damit sie für alle Menschen verständlich sind. Da konnte ich mich doch tatsächlich auf spielerische Weise mit Audiodeskription und erweiterten Untertiteln beschäftigen.

Eine besondere Neuheit gab es auch noch:

adOHRi, eine APP, die die Audiodeskription ohne Zeitverzögerung parallel zum Film startet.

Der Ton wird dann über die Kopfhörer des Mobiltelefons übertragen.

Das 5. Klappe auf! Kurzfilmfestival war wirklich eine gelungene Veranstaltung. Herzlichen Dank an alle, die dies ermöglicht haben. Sie haben eine vorbildliche Arbeit geleistet.

Schön war es auch, bekannte Gesichter zu sehen und neue kennenzulernen.

Ich dachte ja immer, dass die Nordlichter etwas kühl sind, aber der Empfang war so warmherzig und ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte.

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