„Weil wir Champions sind“                              Meine Gedanken zu dem Film

„Weil wir Champions sind“ Meine Gedanken zu dem Film

CAST ME IN – eine tolle Veranstaltung im Rahmen des International Film Festival Cologne.

Am 2. Juni fand zum ersten Mal CAST ME IN statt, von Tina Thiele (siehe Foto) initiiert und von Anselm Diehl und Rolf Emmerich unterstützt.

Menschen mit Behinderung hatten die Gelegenheit, sich wichtigen Entscheidungsträger*innen im Film vorzustellen und sich mit ihnen auszutauschen.

Ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte.

Nachmittags hatten wir die Gelegenheit, den Film „Weil wir Champions sind“ anzuschauen. Ein Film, in dem neun Schauspieler mit einer Beeinträchtigung eine Hauptrolle spielen.

Ein inklusiver Film, darüber freute ich mich besonders.

Meine Devise als Inklusionsaktivistin lautet nämlich: „Wer gesehen wird, gehört dazu!“

Leider geht es in diesem Film nicht wirklich um Inklusion, sondern mehr um das Anderssein. Das finde ich sehr schade. Ich achte immer mehr auf die Gemeinsamkeiten.

Der Hauptdarsteller, ein Basketballtrainer wird wegen Trunkenheit am Steuer dazu verurteilt, eine Gruppe von Jugendlichen mit Einschränkungen zu trainieren. – Gemeinschaft mit Menschen mit Behinderung als Strafe?

Eigentlich gibt es nur eine inklusive Szene im Bus, in der es zu Begegnungen mit Menschen ohne Behinderung kommt und da werden sie rausgeschmissen.

Sie sind und bleiben also Außenseiter.

Der Film soll Berührungsängste abbauen, aber tut er das?

Er macht deutlich, dass diese Menschen anders ticken und viele Defizite haben. Aber zeigt man da vielleicht sogar noch mehr Einschränkungen, als wirklich vorhanden sind? Wie ist das z. B. mit den falsch angezogenen Schuhen, oder wer bleibt stehen wenn ein Ball auf ihn zufliegt und versucht nicht, ihn zu fangen oder auszuweichen?

Als der Sohn des Trainers den Spielern zeigt, wie man ein Foul vortäuschen kann, übertreiben sie und markieren alle Verletzungen durch ein nicht vorhandenes Foul.

Ein Spieler hat Angst vor Wasser, wäscht sich nicht und riecht deshalb unangenehm. Erst als er eine Maus retten will, die im Duschraum rumläuft, traut er sich unter die Dusche. Woher diese Angst kommt wird leider nicht erklärt. Aber er darf den Trainer, der ihn bisher immer abgewiesen hat, nach der Dusche sogar umarmen.

Sicher gibt es lustige Szenen, aber da macht man sich meist auf Kosten der jugendlichen Basketballer lustig, weil sie überfordert sind und nicht verstehen, was gemeint ist.

Warum darf ein Spieler keine Freundin haben? Warum muss es eine Sexarbeiterin sein?

Es ist also ein Film mit vielen Klischees.

Nachdenklich macht mich auch eine Szene, in der der Basketballcouch erklärt, dass er keine Kinder mehr möchte. Schließlich ist das Risiko ein behindertes Kind zu bekommen erhöht.

Daraufhin meint ein Spieler, dass er auch kein Kind so wie sie es sind haben möchte, sondern lieber ein normales. Aber so einen Vater wie ihn würde er gerne haben. Ist das Inklusion?

Ich freue mich aber sehr, dass die Filmemacher endlich mal den Mut hatten, einen Film zu machen, in dem Darsteller zu sehen sind, die sonst kaum wahrgenommen werden.

Mir gefällt, die tolle sportliche Leistung der Darsteller und wie fröhlich und ungezwungen sie spielen. Ganz besonders toll finde ich es, dass zum Ausdruck gebracht wird, wie sehr der Trainer sich ärgert und ausrastet, als das Profiteam zu Beginn seine Chancen nicht nutzt. Das Team mit Lernschwierigkeiten, freut sich auch über den zweiten Platz und ist glücklich. Schließlich können sie ja beim nächsten Mal Erster werden.

Sie fühlen sich trotzdem als Champions.

Interessant war das anschließende Panel mit allen wichtigen Filmleuten, die diesen Film möglich gemacht haben.

Wir erfuhren, dass es ein Ausnahmeprojekt war, das sehr teuer, aufwändig und schwierig war und sehr viel Zeit brauchte. Aber es war möglich und der Film hatte eine gute Quote. Damit war klar, dass es ein Publikum für solche Filme gibt.

Hoffentlich gibt es auch Nachfolgeprojekte, in denen nicht die Behinderung im Vordergrund steht. Ich wünsche mir Filme, in denen jeder mitspielen darf ohne dass Behinderung Thema ist.

Wie erleben Geschwisterkinder das Down-Syndrom Sportlerfestival?

20. März 2014: Seit 2003 findet einmal im Jahr ein Down-Syndrom Sportlerfestival der Firma Hexal in Frankfurt statt. Damals waren es 70 Sportler und 250 Gäste, inzwischen sind es bis zu 600 Sportler und fast 2.500 Gäste.

Eigentlich bin ich ja ein Inklusionsfan, trotzdem freue ich mich jedes Jahr auf das Down-Syndrom Sportlerfestival in Frankfurt. Das ist eine Veranstaltung, bei der nur Sportler mit Down-Syndrom teilnehmen dürfen. Es kommt gar nicht auf die Leistung an, „dabei sein ist alles“! Hier sind alle Sieger und bekommen eine Urkunde und eine Medaille.

Gerne erinnere ich mich noch an das erste Sportfest, damals war ein Kamerateam für den Film „VIER LEBEN“ (eines der vier Leben ist meins) dabei und Bobby und ich wurden beim Laufen gefilmt. Die Siegerehrung fand abends im Römer statt und ich habe einige Stücke auf dem Klavier vorgespielt. Mein Bruder fand es gut, dass es ein Sportfest dieser Art gab und hat wie immer viel fotografiert.

Geschwister fühlen sich zurückgesetzt

An diesem einen Tag im Jahr stehen wirklich nur diese Kinder im Mittelpunkt.
Nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie das für die Geschwister ist. Ich war immer der Meinung, die dürfen ja überall sonst mitmachen und werden nie ausgegrenzt. Aber ist es nicht so, dass auch diese Kinder sich oft zurückgesetzt fühlen?

Die Eltern haben vielleicht nicht so viel Zeit für sie, weil ihre Kinder mit Handicap viel Zuwendung brauchen. Sie besuchen Therapien und haben das Gefühl, ihr behindertes Kind ständig fördern zu müssen.
Manchmal werden diese Kinder auch gehänselt, weil sie eine Schwester oder einen Bruder mit einer Trisomie 21 haben. Auch die Geschwisterkinder müssen lernen, damit umzugehen.
Deshalb finde ich es schön, dass beim Sportfest nun auch die Geschwister mit einbezogen wurden. Es soll auch für sie ein schöner Tag sein. Sie können am Spielangebot teilnehmen oder Kontakte zu anderen Geschwisterkindern knüpfen und sich austauschen. So entstehen auch Freundschaften. Besonders gerne lassen sie sich auch als Tiger oder Katze usw. schminken.

Wie immer waren auch viele Promis aus Film und Fernsehen da. Ich glaube auch, dass die Geschwister es genießen, Promis persönlich kennen zu lernen, sich mit ihnen zu unterhalten und Autogramme zu bekommen. Da werden sie bestimmt einige Freunde beneiden.

Ostern mit den „Wasserflöhen“ an der Costa Brava in Spanien

20. April 2012: Am 04. April ging es los. Marko, Markus, meine Mutter und ich machten uns auf den Weg. Wegen einem Streik startete unser Flugzeug erst um 23:00 Uhr statt um 18:50 Uhr. Um 02:00 Uhr kamen wir in unserem Apartment in Estartit an.

Dann begann eine wunderschöne Zeit gemeinsam mit Aquanaut Tauchern. Marko kümmerte sich rührend um Markus und mich.

Für mich war es sehr aufregend, zum ersten Mal mit einem Boot von Unisub hinaus zum Tauchplatz zu fahren. Auf dem Weg dorthin bauten wir unser Equipment zusammen. Dann ging es mit einem Schrittsprung ins kalte Wasser. Zum Glück hatte ich eine Eisweste und Handschuhe. Zum Abtauchen konnten wir uns vom Boot aus abseilen in die herrliche Unterwasserwelt. Das Riff  leuchtete in vielen verschiedenen Farben. Marko und ich bewunderten die vielen Fische. Unter anderem sahen wir Zweibindenbrassen, Goldbrassen, braune Zackenbarsche, einen großen Drachenkopf, Muränen, Fahnenbarsche, Meerbarben und sogar viermal einen Octopus. Am besten gefiel mir das Höhlentauchen, einmal entdeckten wir dort einen Delphin aus Stein.

Ostern hatten wir viel Spaß beim Ostereiertauchen, welche die  Crew von Unisub vorher ins Meer versenkt hatte.

Marko hat viele wunderschöne Erinnerungsfotos gemacht.

Besonders interessant war auch ein Ausflug nach Pals. Das ist ein wunderschöner mittelalterlicher Ort auf einem Hügel mit einer Burg, gepflasterten Straßen und einer Stadtmauer. Dort gibt es Geschäfte für Touristen, ein  sehr teures Restaurant und auch Leute, die dort wohnen. Für uns war die Aussicht ins Tal und auf das Meer besonders schön.

Am 11. April um 21:00 Uhr ging unser Heimflug von Girona los und um 1:30 Uhr waren wir zu Hause.

Schade, dass die Zeit so schnell vorbei war. Tauchen ist wirklich ein sehr, sehr schöner Sport und ich freue mich schon auf das nächste Mal.