27. Mai 2013: Als das erste Down-Syndrom Sportfest 2003 von Hexal in Frankfurt veranstaltet wurde, erfuhr ich davon durch Cornelia Thau. Sie wollte gerne die vier Protagonisten (eine davon war ich) für den Film „VIER LEBEN“ dort in Aktion filmen. Damals lernte ich Bobby Brederlow als Pate der Veranstaltung persönlich kennen. Wir liefen zusammen 100 Meter.
Leider war Bobby schneller als ich, aber im nächsten Jahr war ich schneller! Nur leider war damals keine Kamera dabei. Auch der Schauspieler Joachim Luger war von Anfang an dabei.
Beim ersten Sportfest waren 70 Sportler und 250 Gäste da. Es war wirklich sehr überschaubar und familiär. Die Preisverleihung fand abends im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Frankfurter Römer statt. Rolf Zuckowski stand mit seiner Gitarre auf der Bühne und sang viele Lieder. Er sorgte für eine tolle Stimmung.
An diesem Abend habe ich auch einige Stücke auf dem Klavier vorgespielt. Danach gab es für alle ein warmes Essen.
Am Sonntag ging die Veranstaltung weiter, da gab es hauptsächlich Vorträge und Informationen.
Inzwischen ist aus diesem kleinen Festival das weltweit größte Sportfest dieser Art für Menschen mit Down-Syndrom geworden. Zeitweise waren bis zu 600 Sportler und fast 2500 Gäste da.
Es ist also ein Großereignis mit Unterstützung von 300 ehrenamtlichen Helfern der Firma Hexal und den umliegenden Frankfurter Sportvereinen. Auch junge Polizisten waren als Ordner für die Sicherheit zuständig.
Schirmherrschaft hat der Frankfurter Oberbürgermeister übernommen und in den vergangenen 10 Jahren sind zu den Disziplinen „Laufen, Werfen, Springen und Tischtennis auch noch Torwandschießen, Tennis, Judo, 1000 m-Lauf, Volleyball, und Golf mit Volkert Kraeft dazugekommen“. Neben den Sportarten kann man inzwischen auch an verschiedenen Workshops teilnehmen, z. B. Modenschau mit Peyman Amin, Musical Workshop, HipHop-Workshop und „Drums Alive“.
Bei den inzwischen 11 Sportlerfestivals haben schon unheimlich viele prominente Paten aus Sport, Film und Fernsehen teilgenommen. Sie unterstützten die Sportler, feuerten sie an, gaben Autogramme und ließen sich immer gerne mit den Teilnehmern fotografieren.
Mit einigen Neufundländer Therapiebegleithunden konnte man kuscheln, auf Therapiepferden reiten oder behindertengerechte Fahrräder ausprobieren.
Der Neufeldverlag war wieder mit Büchern zum Thema Down-Syndrom vertreten. Besonders freute ich mich natürlich, dass „die Wasserflöhe“, mein Verein für integrativen Tauchsport auch mit einem Stand vertreten war.
Inzwischen ist auch die Presse an dieser Veranstaltung interessiert und oft sind auch Filmteams vor Ort. Vor Beginn der Veranstaltung gab es eine Pressekonferenz.
Für mich war es ein besonderes Ereignis, dass ich in diesem Jahr auch daran teilnehmen durfte. Ich sollte offiziell für den Ohrenkuss und die Aktion Mensch von dem Fest berichten.
Wir wurden von Herrn Thomas von medandmore communications und dem Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt Herrn Becker begrüßt. Herr Hofmann von der Firma Hexal berichtete von der Entwicklung des Sportfestes in den letzten 10 Jahren und von den Zukunftsplänen. Er stellte den Bildband „Glücksmomente“ von Pete Smith mit Fotos der vergangenen Festivals vor.
Dann hatten wir Gelegenheit, den prominenten Paten Bobby Brederlow, Joachim Hermann Luger, Isabell Hertel und Volkert Kraeft unsere Fragen zu stellen.
Ich wollte wissen, warum es nicht mehr Filme mit Menschen mit Handicap gibt und ob sie sich vorstellen könnten mit solchen Kollegen zusammen zu arbeiten, dafür ist Bobby ja ein gutes Beispiel. Alle waren der Meinung, dass es schön und gut wäre, wenn es mehr solche Filme gäbe und sie würden auch gerne mit diesen Schauspielern zusammenarbeiten. Herr Luger gab aber zu bedenken, dass diese Schauspieler leider oft an ihre Grenzen stoßen und deshalb leider nicht größere Rollen übernehmen können.
Dann wollte ich noch wissen, ob sie sich vorstellen können, dass es all diese fröhlichen Kinder, die sie auf dem Sportfest sehen bald nicht mehr geben wird, weil sie mit dem neuen Praenatest der Firma Lifecodexx früh entdeckt und dann abgetrieben werden können.
Dazu meinten sie einerseits, dass sie für Inklusion und gegen Aussonderung sind, andererseits wollten sie sich aber nicht festlegen und meinten, dass die Eltern diese Entscheidung treffen müssten.
Dann begann das Sportfest mit dem feierlichen Einzug der Sportler in ihren blauen T-Shirts. Zu Beginn sang Herr Luger die Deutsche Nationalhymne.
Fabian Kelly und Alexander Mabros moderierten die Veranstaltung.
Wir erlebten einen schönen Tag und trafen viele Bekannte.
Ich machte bei der Modenschau mit.
Der Tag ging viel zu schnell zu Ende. Um 16.00 Uhr bekamen wir unsere Medaillen und die Urkunden.
Aber wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, da treffen wir uns wieder in Frankfurt!
Hier ist noch ein Artikel von Andreas Hofmann zum Sportfest!
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