Am 8. März demonstrieren Frauen weltweit schon über 100 Jahre gegen Diskriminierung, für Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Es ist ein Tag, an dem alle Frauen unabhängig von Hautfarbe, Konfession, Nationalität, Geschlecht und sexueller Orientierung egal ob mit oder ohne Behinderung für ihre Rechte kämpfen.
Die Vereinten Nationen feiern den „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ seit 1975 auch immer am 8. März.
Am 24. Februar hat Russland die Ukraine angegriffen und wir haben Krieg in Europa. Wie schrecklich! Die Menschen in der Ukraine kämpfen um ihre Freiheit und Unabhängigkeit.
Es ist sehr traurig, dass so viel Blut vergossen wird und all die Menschen sterben.
Frauen mit ihren Kindern müssen ihre Heimat verlassen und flüchten um zu überleben.
Angst verbreitet sich auch bei uns.
Fast die ganze Welt fordert Präsident Putin dazu auf, den Krieg zu beenden und er droht mit Nuklearwaffen.
Hoffentlich zeigen die vielen Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden ihre Wirkung!
Aber es macht auch Mut, die große Solidarität mit der Ukraine zu sehen und die unermüdliche Unterstützung und Hilfsbereitschaft in Europa und weltweit.
Heute am Tag für den Weltfrieden sind unsere Gedanken und Gebete bei diesen Menschen, die so viel Leid erfahren.
An diesem 8. März, wo wir uns so sehr nach Frieden sehnen ist aber auch der Weltfrauentag, an dem wir nicht vergessen dürfen, wie wichtig die Forderungen der Frauen nach Emanzipation, Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind.
Darum ist es auch richtig, an diesem Tag darauf aufmerksam zu machen, dass Frauen in vielen Bereichen immer noch nicht die gleichen Rechte haben, obwohl schon viel erreicht wurde.
Natürlich kann ich nicht auf alle Forderungen eingehen, aber auf einige wichtige Punkte möchte ich gerne hinweisen.
Jede 5. Frau weltweit lebt mit einer Behinderung und deshalb müssen die Rechte dieser Frauen unbedingt gestärkt werden.
Außerdem müssen die Forderungen von Frauenbewegungen und Bewegungen von Menschen mit Behinderung nicht isoliert betrachtet werden.
Eine große Errungenschaft war es, als im November 1918 endlich das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt wurde.
Das inklusive Wahlrecht für alle gilt in Deutschland erst seit 2019, also mehr als 100 Jahre später. Bis dahin wurden Frauen und Männer, die einen gesetzlichen Betreuer haben vom Wahlrecht ausgeschlossen.
Erst 1900 wurden die ersten Frauen in Deutschland zum Studium an Hochschulen zugelassen.
Inzwischen gibt es zwar viele Studentinnen, aber wenige Professorinnen.
Frauen in Führungspositionen oder im Vorstand von Unternehmen sind nach wie vor eine Ausnahme. Trotz guter Qualifizierung werden Männer immer noch bevorzugt. Brauchen wir eine Frauenquote um das zu ändern?
Frauen mit Behinderung sieht man so gut wie gar nicht in Führungspositionen.
Frauen verdienen immer noch 18% weniger als Männer für die gleiche Arbeit.
Daher gilt weiterhin die Forderung: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“
Wer in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeitet, verdient monatlich gerade mal 200 €. Da gibt es keinen Mindestlohn.
Der Equal Pay Day, der Tag des gleichen Lohnes ist in diesem Jahr am 7. März. Das bedeutet, dass der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern so groß ist, als würden Männer vom 1. Januar an bezahlt werden und Frauen bis zum 7. März umsonst arbeiten.
Früher blieben Frauen zu Hause und die Männer verdienten das Geld.
Auch heute noch sind es meist die Frauen, die sich um die Kinder und pflegebedürftigen Angehörigen kümmern und deshalb zu Hause bleiben oder nur Teilzeit arbeiten und weniger Geld verdienen. Wenn sie dann wieder in ihren Beruf zurückkehren wollen, gibt es oft Schwierigkeiten.
Altersarmut ist vorprogrammiert, weil sie wenig verdienen und deshalb auch wenig Rente bekommen. Oft sind Frauen finanziell abhängig von ihrem Ehemann. Alleinerziehende Frauen haben es da besonders schwer.
Frauen mit Behinderung sind sogar mehrfach von Diskriminierung betroffen. Sie werden einmal wegen des Geschlechts und dann auch wegen der Behinderung benachteiligt.
Für sie gibt es fast unüberwindbare Barrieren beim Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt.
Wegen dieser Ausgrenzung können sie ihren Lebensunterhalt nicht verdienen und leben in Armut.
Um ihnen ein selbstbestimmtes Leben und Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen, müssen sie Unterstützung bekommen und alle Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen müssen inklusiv und barrierefrei sein.
Weltweit sind insbesondere Frauen Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution, sie werden zwangsverheiratet oder erhalten keinen Zugang zu Bildung. Das muss sich ändern!
Frauen werden oft Opfer häuslicher Gewalt besonders vermehrt auch in der Coronakrise.
Frauen mit Behinderung werden etwa 10 mal so oft Opfer sexueller Gewalt wie nicht behinderte Frauen.
Die Voreingenommenheit und die Einstellung gegenüber Frauen und Mädchen muss sich ändern und wir müssen für mehr Gleichberechtigung sorgen.
Darum ist auch eine geschlechtsneutrale Erziehung wichtig.
Die Lebensrealität von Frauen mit Behinderung wird von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht ausreichend wahrgenommen.
Es gibt leider noch keine gleichberechtigte Teilhabe.
Inklusion ist nur so gut, wie sie umgesetzt wird.
Vielleicht brauchen wir da mehr Kontrolle.
Auf jeden Fall brauchen wir mehr Diversität.
Frauen mit und ohne Behinderung müssen viel mehr sichtbar sein.
„Wer gesehen wird gehört dazu!“
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