Am 15. und 16. August 2011 besuchte ich einen Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz.
Als ich morgens um 8.00 Uhr dort hinkam, war ich schon sehr gespannt und auch etwas aufgeregt. Bei der Anmeldung hatte ich nichts von meiner Behinderung erwähnt.
Würde man mir das Down-Syndrom ansehen und mich vielleicht gleich wieder nach Hause schicken? Aber meine Befürchtungen waren unbegründet.
Frau Heil begann vollkommen selbstverständlich mit der Ausbildung. Die anderen Teilnehmer hatten früher schon solche Kurse absolviert, für mich war es etwas ganz Neues.
Wir lernten richtiges Verhalten in Notfällen. Dazu gehörten viel Theorie aber auch praktische Übungen.
Es machte mir sehr viel Spaß, besonders die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Aber die Herzdruckmassage war schon ganz schön anstrengend. Da ist es gut, wenn man zu zweit ist. Dann kann man sich bei den 30 Druckmassagen und zwei Beatmungen immer abwechseln. Wir bekamen auch noch ein Handbuch zur Ersten Hilfe. Dort kann ich jetzt immer nachschlagen und meine Kenntnisse auffrischen.
Ich werde nun regelmäßig darin lesen und die praktischen Übungen wiederholen. Als ich die Teilnahmebescheinigung für meinen Erst-Hilfe-Lehrgang in den Händen hielt, war ich sehr glücklich.
Zum Schluss outete ich mich. Ich erzählte, dass ich das Down-Syndrom habe und bedankte mich für den tollen Unterricht. Ich erzählte, dass ich mich sehr für Inklusion einsetze und bei diesem Kurs wirkliche Inklusion erfahren habe.
Die Kursleiterin war angenehm überrascht und meinte, es wäre sehr schade, dass so wenige Teilnehmer da waren. Es wäre sicher für alle eine Bereicherung gewesen.
Ich würde mir wünschen, dass diese Kurse kostenlos und für alle Menschen Pflicht werden.