Meine Erfahrungen in der Coronazeit

Meine Erfahrungen in der Coronazeit

Ende 2019 breitete sich die Nachricht von einer neuartigen Krankheit aus.

Ein Coronavirus SARS-CoV-2 breitete sich von China ausgehend weltweit aus und entwickelte sich im Frühjahr 2020 zur Pandemie.

Dieses Virus ist hochinfektiös und es erkrankten immer mehr Menschen daran. Viele mussten wegen akuter Atemnot auf der Intensivstation im Krankenhaus beatmet werden und trotzdem konnten nicht alle gerettet werden. Viele starben auch daran.

Wie für viele meiner Mitmenschen änderte sich mein Leben schlagartig durch Corona.

Das Jahr hatte so vielversprechend begonnen. Ich durfte vom 1. – 14. Februar 2020 an einem Schauspielworkschop in Andalusien teilnehmen. Das war eine sehr schöne Erfahrung.

Am 19., 20. und 21. Februar 2020 spielte ich noch die Leonie in dem Stück „Cheer Out Loud“ am Grips Theater in Berlin.

Am 23. Februar 2020 war ich auf der Berlinale und schaute mir „Undine“, einen Film von Christian Petzold mit Paula Beer und Franz Rogowski an.

Ich war begeistert von der Rolle der Undine und dachte: „So eine tolle Rolle möchte ich auch mal spielen!“

Für das ganze Jahr 2020 hatte ich schon viele Anfragen, z. B. sollte an einer Talkschow teilnehmen, einen Preis entgegennehmen, Vorträge halten, als Schirmherrin eine Inklusionsveranstaltung eröffnen usw.

Leider wurden alle Veranstaltungen abgesagt oder verschoben.

Am 11. März 2020 durfte ich noch gemeinsam mit Axel S. den Fachtag in Stuttgart „Für Vielfalt in der kulturellen Bildung – Alle Da?!“ moderieren. Das war meine letzte Liveveranstaltung. Die Achterbahn Frauentagshow am 14. März 2020, die ich auch gemeinsam mit Axel S. moderieren sollte, durfte wegen Corona nicht mehr mit Publikum stattfinden.

Aufgeben gab es nicht also kam die Idee auf, eine Onlineshow zu veranstalten.

Es war schon eigenartig, eine Veranstaltung ohne Publikum aufzuzeichnen, aber wir waren glücklich, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte.

Ich hoffte so sehr, dass Corona bald vorbeigehen würde und der Lockdown beendet sein würde.

Leider hoffte ich vergeblich.

Es gab gar keine Anfragen mehr, das war richtig unheimlich.

Wenn man keine Aufträge bekommt und keine Filmrollen, verdient man natürlich auch nichts.

Aber die Infektionszahlen stiegen immer mehr an und viele Menschen starben an diesem Virus. Da war es schon gut, vorsichtig zu sein.

Für etwas Abwechslung sorgten Interviewanfragen von verschiedenen Zeitungen und ich freute mich sehr, über die vielen Artikel.

Zum Glück hatte ich dann doch die Möglichkeit, an einem Filmworkschop von Rollenfang in Berlin teilzunehmen und auch im Tonstudio in Berlin Adlershof eine Rolle zu synchronisieren.

Besonders freute ich mich dann über ein Engagement am Staatstheater in Darmstadt.

Leider konnten wir nicht wie geplant auf der Bühne vor Publikum spielen, aber zum Glück entwickelten Christoph Frick und Lothar Kittstein mit dem Ensemble des Theaters und 161.998 Darmstädter*innen das Projekt Jetzt!

Das war wieder eine ganz neue Erfahrung für mich. Proben liefen nur über Zoom.

Der Austausch mit dem Ensemble und den Darmstädtern war sehr spannend.

Ich freute mich riesig darüber, dass ich vom Balkon des Staatstheaters aus Reden an die Stadt Darmstadt halten durfte. Zwei Trompeter begleiteten mich und wir bekamen wunderschöne Kostüme.

Ich gewöhnte mich an Zoomeetings und lernte dazu. Deshalb freute ich mich sehr, als ich dann wieder Vorträge halten konnte, zwar nicht live, aber immerhin. So entwickelte sich auch etwas Positives durch die Coronapandemie für mich.

Als ich ein Impfangebot bekam, habe ich mich natürlich auch impfen lassen.

So konnte ich dann auch mal wieder drehen.

Für die Filmakademie in Ludwigsburg spielte ich die Fine in dem Stück „Forever Young“

Unter Coronaregeln wurde gedreht, dass heißt, trotz Impfung jeden Tag testen lassen, Maske tragen, und nur beim Dreh abnehmen.

Es war schön, mal wieder vor der Kamera zu stehen und ich bin schon sehr gespannt auf den fertigen Film.

Da ich ein positiv denkender Mensch bin, freue ich mich schon sehr auf die kommende Zeit.

Es wird bestimmt bald wieder alles besser.

Jetzt freue ich mich erst mal riesig auf meinen Tauchurlaub im Oktober. Ich werde in Ägypten viele Freunde treffen und im roten Meer wieder die wunderschöne Unterwasserwelt genießen.

Welt-Down-Syndrom Tag 2018

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt und seit 2012 ist er auch offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt.

Heute ist wieder mal ein Welt-Down-Syndrom Tag und viele Selbsthilfegruppen machen mit Plakaten darauf aufmerksam.
Aber wie sieht es mit den Medien aus? Berichten sie auch darüber?
Wie wird berichtet? Hat man das Gefühl, Menschen mit einer Trisomie 21 gehören dazu und sind Teil der Gesellschaft oder wird doch lieber mehr über das Anderssein berichtet?
Viel wichtiger für die Medien ist doch da der § 219a.
Mich macht das sehr traurig. Ich akzeptiere zwar, dass jede Frau diese Entscheidung für sich selbst treffen muss. Trotzdem ist es eine ganz schreckliche Vorstellung für mich, dass Ärzte für die Abtreibung werben.
Es ist für mich unvorstellbar, dass es in der Zukunft vielleicht Arztpraxen gibt, in denen Abtreibungen wie am Fließband vorgenommen werden.
Eigentlich sollten Ärzte doch Leben retten.
Ich selbst lebe ja mit dem Down-Syndrom, aber ich bin nicht krank und ich leide auch nicht unter der Chromosomenanomalie.
Mein Leben ist sehr abwechslungsreich und ich fühle mich auch nicht behindert. Trotzdem werde ich manchmal von meinen Mitmenschen behindert, weil sie mir nichts zutrauen.
Deshalb setze ich mich als Schauspielerin, Speakerin und Aktivistin sehr für Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom ein.
Ich bin sehr dankbar, dass ich immer wieder die Möglichkeit habe an Talkshows und Podiumsdiskussionen teilzunehmen,
Mit meinen Vorträgen an Schulen, Hochschulen, Gemeinden und Verbänden, hoffe ich, einen kleinen Beitrag zum Abbau der Diskriminierung zu leisten.
Als Schauspielerin wünsche ich mir viele Filme, in denen Inklusion gelebt wird.
Es sollte selbstverständlich sein, das Schauspieler mit Handicap in Filmen mitspielen, ohne dass Behinderung Thema ist. Wenn diese Filme dann auch noch zur Primetime ausgestrahlt würden, wäre es sicher bald ganz normal.
In dem Film „BE MY BABY“, in dem ich die Hauptrolle spiele, wünscht sich Nicole, eine junge Frau mit Down-Syndrom ein Baby. Sie möchte ganz normal sein und eine Familie gründen.
Leider wurde dieser Film erst nach Mitternacht im ZDF ausgestrahlt. Aber nun ist er noch bis zum 26. März in der ZDF Mediathek zu sehen und vielleicht haben einige Leute Lust, ihn anzuschauen.
Wir Menschen mit Down-Syndrom haben nämlich die gleichen Wünsche und Bedürfnisse wie alle anderen auch und möchten einfach akzeptiert und toleriert werden.

Welt-Down-Syndrom-Tag 2016

Am 21. März: Welt-Down-Syndrom-Tag 2016

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt. 2012 wurde dieser Tag offiziell als Welt-Down-Syndrom-Tag von den Vereinten Nationen anerkannt.

Menschen mit Down- Syndrom haben eine Trisomie 21, das heißt, dass das Chromosom 21 bei ihnen nicht doppelt, sondern dreifach vorhanden ist. Deshalb passt das Datum 21.3. sehr gut.

An diesem Tag finden viele Veranstaltungen statt.

Besonders von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen werden an diesem Tag viele Veranstaltungen organisiert, weil man gerne auf diese Menschen aufmerksam machen möchte.

Seit ein paar Jahren  gibt es auch Plakate von glücklichen Kindern mit Trisomie 21. Sie sind überall zu sehen.

In manchen Städten werden in Kinos Filme gezeigt, in denen Down-Syndrom thematisiert wird.

Außerdem gibt es auch einen Marathonlauf von Sportlern mit Down-Syndrom.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Zum 21. März letzten Jahres hat die Fotografin Jenny Klestil Kinder mit Down Syndrom fotografiert unter dem Motto Glück kennt keine Behinderung.

Die Aktion kam so gut an, dass sie immer noch fotografiert und inzwischen gibt es sehr viele Ausstellungen.

Ich freue mich sehr über diese Fotos, die wirklich mehr sagen, als tausend Worte. Viele Menschen, die sonst keinen Kontakt zu solchen Familien haben, werden aufmerksam auf diese glücklichen Kinder.

Viele Menschen haben Angst davor, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen

Leider werden neun von zehn Föten abgetrieben, wenn während der Schwangerschaft festgestellt wird, dass das Baby eine Trisomie 21 haben wird.

Für die meisten werdenden Eltern ist es eine Horrorvorstellung, ein Kind mit dieser Behinderung großzuziehen. Immer wieder sagen sie, dass sie das nicht könnten. Aber die Familien, die ein Kind mit Down-Syndrom haben, sehen das inzwischen ganz anders.

Sie sagen immer wieder, dass sie niemals wieder ihr Kind hergeben würden, weil es ihnen so viel Liebe gibt. Wenn sie gewusst hätten, wie ihr Leben mit diesem Kind verläuft, hätten sie nicht so viele Tränen vergossen und wären nicht so verzweifelt gewesen.

Ich hoffe, dass dieser Tag mit all seinen Veranstaltungen dazu beiträgt, dass Berührungsängste in unserer Gesellschaft abgebaut werden können!