Einladung zur Bootsmesse nach Düsseldorf am 26. Januar 2013

3. März 2013: Als begeisterte Taucherin hatte ich die letzten zwei Jahre schon gemeinsam mit meinem Tauchlehrer und meinem Bruder die Bootmesse in Düsseldorf besucht. Dort gab es viel zu sehen und ich hatte die Möglichkeit mein Tauchequipment nach und nach zu vervollständigen.

Dieses Jahr gab es eine besondere Überraschung. Ich bekam eine Einladung von der IDDA (international disabled divers associaton). Mein Tauchlehrer und ich sollten interviewt werden. Das war natürlich etwas ganz Besonderes.

Ich fuhr mit dem Zug nach Düsseldorf und wurde dort am Bahnhof von meinem Bruder abgeholt. Wir liefen zum Hotel, wo ich eincheckte. Danach machten wir uns auf den Weg zur Boot. Nach einem kurzen Vorgespräch ging es los. Wir betraten die Bühne und hinter uns war eine große Leinwand, auf der wir abwechselnd mit den Tauchern im Tauchbecken zu sehen waren. Olaf interviewte uns zum Thema „Nicht ohne uns“. Es ging darum, dass auch Menschen mit Handicap tauchen können. Ich wurde zu meinen Erfahrungen als aktive Taucherin befragt und mein Tauchlehrer durfte über seine Erfahrungen als IDDA – Ausbilder berichten. Es gibt bei der IDDA sogar einen Ausbilder mit Handicap.

Natürlich erzählte ich begeistert davon, wie glücklich ich war, als ich die integrative Tauchgruppe „die Wasserflöhe“ im Internet entdeckt habe. Ich wollte nämlich schon immer gerne tauchen. Mein Bruder als begeisterter Taucher und Unterwasserfilmer und –fotograf  hatte mir nämlich schon viele tolle Filme und Fotos gezeigt.

Das Motto der IDDA  ist: „Geh mit jedem tauchen!“

Mein Tauchlehrer berichtete, dass er schon 12 Jahre mit Menschen mit geistiger Behinderung taucht. Jeder nach seinen Fähigkeiten. Nach einer Weile hatte er festgestellt, dass ich alle Übungen beherrschte und so begann er auch mit dem theoretischen Unterricht zum Tauchschein. Und ich schaffte die Prüfung dann tatsächlich mit nur einem Fehler.

Danach erzählte ich von meinen Tauchgängen im Roten Meer in Ägypten und in Spanien an der Costa Brava. Olaf erinnerte noch daran, dass ich ein Blog schreibe und forderte mich dazu auf, den Zuschauern zu sagen, wo sie mich im Internet finden können.

Ich hatte das Schlusswort und betonte: „ Ich finde es schön, dass alle Menschen dazu gehören und dass keiner ausgeschlossen wird.“

Am nächsten Morgen mit meinem Bruder und seiner Freundin beim Frühstück im Hotel trafen wir sehr interessante Leute, die mein Bruder schon zwei Abende vorher kennen gelernt hatte. Er hatte ihnen erzählt, dass seine Schwester das Down – Syndrom hat und zu einem Interview auf der Bootmesse eingeladen war, weil sie einen offiziellen OWD Tauchschein hat. Davon waren sie so beeindruckt, dass sie mir eine Freude machen wollten. Deshalb ermöglichten sie uns, den Chauffeurservice für VIP – Kunden zu nutzen und die tollen großen Jachten auf der Bootmesse zu besichtigen. Wir wurden also mit einem super tollen Rover vom Hotel direkt in die Messehalle gefahren. An der Garderobe half man uns aus den Jacken und überreichte uns jedem einen VIP – Pass. Dann ging es in die Halle mit den Jachten und wir konnten ohne Anmeldung alle Jachten besichtigen. Es war schon ein tolles Gefühl, eine Jacht für über 8 Millionen € zu betreten. Wir durften sogar all das sehen, was man normalerweise nicht zu sehen bekommt und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Unsere Wohnung ist dagegen nur ein Hühnerstall. Hier waren riesige Salons, Schlafzimmer, eine Küche, ein tolles Bad mit Whirlpool und sogar extra Kojen für Angestellte sowie Waschmaschine und Trockner. Es wäre schon ein Traum, mal eine richtige Seereise auf so einer Jacht mitzuerleben.

Nach der Besichtigung setzten wir uns noch gemütlich zusammen, und unterhielten uns. Ich war schon erstaunt, dass Leute, die normalerweise mit Millionären zu tun haben so viel Interesse zeigten. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit, und erzählte dass ich mich sehr für Inklusion einsetze und ein Blog schreibe. Zum Glück hatte ich Karten von den Wasserflöhen mit mir als Taucherin dabei. So konnte ich sehr anschaulich von unserer integrativen Tauchgruppe berichten. Ich sollte sogar Autogramme geben und auf die Karte schreiben, wie man mich online findet.

Dieses besondere Erlebnis  werde ich sicher so bald nicht vergessen!