Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses

Am 15. und 16. August 2011 besuchte ich einen Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz.

EHK1Als ich morgens um 8.00 Uhr dort hinkam, war ich schon sehr gespannt und auch etwas aufgeregt. Bei der Anmeldung hatte ich nichts von meiner Behinderung erwähnt.

Würde man mir das Down-Syndrom ansehen und mich vielleicht gleich wieder nach Hause schicken? Aber meine Befürchtungen waren unbegründet.

EHK4Frau Heil begann vollkommen selbstverständlich mit der Ausbildung. Die anderen Teilnehmer hatten früher schon solche Kurse absolviert, für mich war es etwas ganz Neues.

Wir lernten richtiges Verhalten in Notfällen. Dazu gehörten viel Theorie aber auch praktische Übungen.

 

EHK2Es machte mir sehr viel Spaß, besonders die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Aber die Herzdruckmassage war schon ganz schön anstrengend. Da ist es gut, wenn man zu zweit ist. Dann kann man sich bei den 30 Druckmassagen und zwei Beatmungen immer abwechseln. Wir bekamen auch noch ein Handbuch zur Ersten Hilfe. Dort kann ich jetzt immer nachschlagen und meine Kenntnisse auffrischen.

EHK3Ich werde nun regelmäßig darin lesen und die praktischen Übungen wiederholen. Als ich die Teilnahmebescheinigung für meinen Erst-Hilfe-Lehrgang in den Händen hielt, war ich sehr glücklich.

Zum Schluss outete ich mich. Ich erzählte, dass ich das Down-Syndrom habe  und bedankte mich für den tollen Unterricht. Ich erzählte, dass ich mich sehr für Inklusion einsetze und bei diesem Kurs wirkliche Inklusion erfahren habe.

Die Kursleiterin war angenehm überrascht und meinte, es wäre sehr schade, dass so wenige Teilnehmer da waren. Es wäre sicher für alle eine Bereicherung gewesen.

Ich würde mir wünschen, dass diese Kurse kostenlos und für alle Menschen Pflicht werden.

Meine Erlebnisse im internationalen Kindergarten

29. Oktober 2010: Zurzeit arbeite ich ehrenamtlich als Betreuerin für ein halbes Jahr im internationalen Kindergarten in Seeheim-Jugenheim. Unter dem Motto: „Aber Hallo: Engagiert und besonders“ hat Volunta vom Roten Kreuz ein Projekt gestartet, bei dem Menschen mit Behinderung ehrenamtlich tätig sind.

Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spaß. Wenn ich ankomme, werde ich stürmisch begrüßt. Alle Kids kommen angerannt und rufen: „Miss Carina ist da!“ Der Tag beginnt mit einem Morgenkreis in englischer Sprache. Wir singen Lieder und sprechen Reime. Dann gibt es Frühstück und anschließend ist Zeit für Aktivitäten. Wir malen und basteln oder gehen in die Bibliothek. Dort lese ich den Kindern englische Bilderbücher vor und spiele Gesellschaftsspiele mit ihnen. In der Turnhalle laufen die Kinder um die Wette und spielen Ball. Bei schönem Wetter gehen wir in den Garten und spielen dort. Danach wird gegessen und geschlafen, damit die Kinder fit für die Nachmittagsaktivitäten sind.
Nachmittags hole ich mit einem Kind Obst für den Nachmittags-Snack. Beim Abschlusskreis singen wir deutsche Lieder und sprechen deutsche Reime.

Besonders gut gefällt mir, dass die Kinder zweisprachig erzogen werden. Für jede Gruppe hängt im Kindergarten an der Wand eine große Weltkarte. Darum  herum klebt von jedem Kind eine Karte mit Foto, Namen, Lieblingsessen und Fahne des Heimatlandes. Da die Kinder aus vielen verschiedenen Ländern kommen, sieht das sehr schön bunt aus.

Als der Schuldezernent Christel Fleischmann uns im Kindergarten besuchte, spielte ich auch einige Stücke auf dem Klavier. Am 1.9.2010 war ein Artikel mit einem Foto von uns im Darmstädter Echo. Heute hatten wir Besuch vom hessischen Rundfunk. Das Interview wird am Montag, den 01.11.2010  in der Zeit von 16:00 Uhr – 17:00 Uhr im HR4 gesendet.

Meine Arbeit als Kellnerin und Pianistin

25. Oktober 2010: Bis vor einigen Tagen wusste ich gar nicht, dass am 3. Dezember der internationale Tag für behinderte Menschen ist. Leider bekommen diese Menschen im Alltag viel zu wenig Aufmerksamkeit.

Deshalb freue ich mich sehr, dass die Aktion Mensch diese Kampagne startet und dass ich dabei mitmachen darf.

Auf dem Plakat bin ich als Kellnerin zu sehen. Auch im richtigen Leben bin ich seit dem 2.1.2008 in einem Café als Servicekraft angestellt. Zu meinen Aufgaben gehört es, Bestellungen entgegenzunehmen, servieren, Service bei Sektempfängen, Vor- und Nachbereiten von Veranstaltungen, wie Tischordnung stellen, eindecken, aufräumen, Reinigungs- und Spülarbeiten sowie Warenannahme.

Ich spiele Klavier und hatte mehrmals Gelegenheit, im Café am Flügel für die Gäste zu spielen. Das kam immer gut an und mein Chef meinte, dass mehr Gäste kämen, wenn er meine Konzerte in der Zeitung inserierte.

Manchmal bekam ich auch Anfragen, ob ich bei Familienfeiern spielen würde.

Die Arbeit mit Gästen macht mir wirklich viel Spaß.

Ende des Jahres läuft mein Arbeitsvertrag aus, deshalb suche ich einen neuen Arbeitsplatz, möglichst nicht wieder so weit von meinem Wohnort entfernt.

Ich würde gerne mit Kindern arbeiten und auch eine richtige Ausbildung machen.

Vielleicht bekomme ich auch eine Rolle in einem Spielfilm.