Seit 2012 wird der Welt-Down-Syndrom-Tag (WDSD) am 21. März auch von den Vereinten Nationen offiziell begangen. Da bei Menschen mit Down-Syndrom das Chromosom 21 dreifach vorhanden ist, passt es gut. An diesem Tag soll unsere Gesellschaft sensibilisiert werden und die Vorurteile sollen abgebaut werden. Deshalb heißt das Motto in diesem Jahr: Schluss mit den Vorurteilen!
Bei Menschen mit Down-Syndrom spricht man immer wieder von intellektuellen Grenzen. Man spricht ihnen viele intellektuelle Fähigkeiten ab.
Menschen mit einer Trisomie 21 werden ausgegrenzt. Man traut ihnen nicht viel zu, schließlich ist ihre Leistungsfähigkeit doch sehr begrenzt oder?
Seit der NIPT (Bluttest auf Trisomien) Kassenleistung ist, gehört er eigentlich zur Vorsorgeuntersuchung dazu. Immer mehr werdende Eltern entscheiden sich dann gegen ihr ungeborenes Kind und treiben es ab. Dabei sind die Resultate dieser Gentests oft auch falsch psotiv.
Wird es bald eine Welt ohne Kinder mit einer Trisomie 21 geben?
Ist unsere Welt dann besser?
Wie ist das eigentlich so mit den Grenzen und was bedeuten sie für mich?
Grenzen gehören zu unserem Leben dazu. Manche Grenzen brauchen wir, manche schränken uns ein und andere geben uns Sicherheit. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass man die Grenzen anderer akzeptiert, auch wenn man die eigenen Grenzen erweitern möchte.
Welche Arten von Grenzen sind das eigentlich?
Es gibt Grenzen zwischen den Ländern, Wohlfühlgrenzen, zeitliche Grenzen,
Manche Grenzen muss man akzeptieren, andere Grenzen kann man überschreiten oder manchmal muss man auch Grenzen setzen.
Es gibt persönliche Grenzen, Grenzen, die wir brauchen und solche, die uns einengen.
Ethnische Grenzen, Dinge, die uns im Leben etwas bedeuten und die wir für richtig oder falsch halten und Regeln befolgen. Emotionale Grenzen dienen dazu unsere Gefühlswelt zu schützen.
Es gibt Personen, denen wir vertrauen und Menschen, von denen wir uns abgrenzen.
Manchmal sind es auch materielle Grenzen. Manche Wünsche kann ich mir erfüllen, aber oft reicht mein Geld nicht und dann lerne ich Prioritäten zu setzen.
Grenzen gibt es doch für alle Menschen. Mal sind es Berge dann wieder das Meer.
Was heißt es eigentlich, an seine Grenzen zu stoßen?
Fast jeder Mensch stößt doch irgendwann mal an seine Grenzen.
Manchmal sind es die eigenen Grenzen aber oft auch die Grenzen, die einem einfach gesetzt werden von Menschen in der Umgebung, weil sie Angst vor Überforderung haben.
Muss man sich immer mit diesen Grenzen abfinden, aufgeben, verzweifeln und resignieren?
Bin ich nichts wert, wenn ich nicht das leisten kann, was man von mir erwartet oder was ich unbedingt erreichen möchte? Bin ich ein Versager, wenn ich an meine Grenzen stoße?
Es ist wichtig, seine Grenzen kennenzulernen. Manche Grenzen muss man akzeptieren, aber oft kann man sie auch erweitern. Oft werden auch künstlich Grenzen gesetzt, wegen der vielen Vorurteile.
Grenzen sind relativ, man kann sie überwinden, weil man sich auch ständig weiterentwickelt. Deshalb sind diese Grenzen sogar auch immer wieder eine Chance für einen Neuanfang.
Da merkt man, dass man viel mehr leisten kann, als als andere einem zutrauen oder man selbst sich zutraut. Dann kann man seine Wünsche und Ziele weiter verfolgen und viel mehr erreichen, als man je für möglich gehalten hat und das ist gut für das Selbstwertgefühl.
Mir hat mal jemand geschrieben:
„Mögen die Grenzen, an die du in deinem Leben stößt immer auch eine Tür für deine Träume offen lassen und Raum für neue Möglichkeiten schaffen, aus denen ein neuer Weg entstehen kann….“
Das hat mir sehr viel Mut gemacht und gezeigt, dass ich niemals die Hoffnung aufgeben darf.
Als ich bei einer Lehrerfortbildung einen Vortrag über meine Schulzeit hielt und erzählte, dass ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, Grenzen gesetzt bekommen zu haben, meinte eine Lehrerin, dass ich dann sagen soll:
„Wenn du mich so siehst, dann sind das deine Grenzen, nicht meine!“
Menschen, die mir begegnen, haben immer wieder ganz bestimmte Vorstellungen, was es heißt, mit einer Trisomie 21 zu leben.
Das entspricht aber nicht meinem Leben und es sind wirklich auch nicht meine Grenzen.