Welt-Down-Syndrom Tag-2017

Seit 2006 findet jedes Jahr am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag statt und seit 2012 ist er auch offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt. An diesem Tag finden weltweit viele Veranstaltungen statt, die auf Menschen mit Down-Syndrom aufmerksam machen sollen.

Die meisten Veranstaltungen werden von Selbsthilfegruppen organisiert. Schön wäre es natürlich, wenn die Medien diesem Thema auch viel positive Aufmerksamkeit widmen würden.

Bei Menschen mit Down-Syndrom ist das 21. Chromosom nämlich 3fach vorhanden, deshalb passt das Datum 21.3. so gut.

Ich frage mich immer wieder, warum haben werdende Eltern eigentlich so viel Angst davor, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen?

Bestimmt werden bald gar keine Kinder mehr mit dieser Chromosomenanomalie geboren. Schließlich gibt es Tests, mit denen man schon sehr früh danach suchen kann.

Dann werden 9 von 10 Föten abgetrieben.

Wir Menschen mit Down-Syndrom werden also ausgesondert und es ist wirklich kein schönes Gefühl, zu wissen, dass Menschen wie ich nicht gewollt werden.

Dabei erwirbt man die meisten Behinderungen doch erst irgendwann im Laufe des Lebens und auch dann, wenn man das Down-Syndrom ausschließen kann, gibt es keine Garantie für ein gesundes Kind.

Es gibt so viele schöne Fotos von fröhlichen Kindern mit Trisomie 21 und ihren Familien. Wenn ich die vielen Plakate sehe, frage ich mich, ob sie in der Öffentlichkeit überhaupt bemerkt werden.

Darum glaube ich, dass wir ganz anders auftreten müssen:

Wir müssen also zeigen, dass wir dazugehören und etwas leisten können.

Mir hat ein Spruch auf einer Veranstaltung ganz besonders gut gefallen. Ich muss also lernen selbst an mich zu glauben und Selbstbewusstsein aufbauen.

Ich kann was!

Ich bin wer!

Und Menschen nehmen das war!

Gerne zitiere ich auch Walter Bagehot und setze noch etwas in Klammern dazu, weil es meine Erfahrung ist:

Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die (Fach)Leute sagen, du könntest es nicht!

Warum traut man uns nichts zu?

Warum wird in den Medien immer noch meist über Menschen mit Down-Syndrom gesprochen und nicht mit Ihnen?

Es gibt doch großartige Beispiele, was möglich ist, wenn man uns nur lässt.

4 Kommentare zu “Welt-Down-Syndrom Tag-2017

  1. Liebe Carina, ich glaube, dass die meisten Eltern nicht so sehr Angst vor dem Kind mit Downsyndrom haben, sondern vor dem, was danach kommt – das Kind mit Downsyndrom wird erwachsen, und wie wird es leben? Wird es für sich sorgen können, wird jemand für mein Kind sorgen, wenn ich es nicht mehr kann? Kann ein Mensch mit Downsyndrom seinen Platz in unserer Gesellschaft finden und etwas zu ihr beitragen? Solche Überlegungen gehen sicher vielen Eltern durch den Kopf, und wenn sie die Antworten darauf nicht kennen, ist die Versuchung vermutlich groß, den vermeintlich einfachen Weg zu gehen. Darum ist es so wahnsinnig wichtig, dass es Menschen wie Dich gibt, die zeigen, dass man mit Downsyndrom ein tolles, erfülltes Leben haben kann, auch wenn man nicht mehr das kleine niedliche Sonnenschein-Kind ist, sondern ein erwachsener Mensch. Wir bräuchten mehr Menschen wie Dich, die das ganz normale Leben mit Downsyndrom ein bisschen sichtbarer machen.

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  2. Hallo Carina
    Du hast absolut Recht!
    Ich hätte es nicht anders und besser formulieren können.
    Ich wünsche Dir für deinen weiteren Lebensweg alles Liebe und Gute und hoffe genau wie Du, dass sich in der Gesellschaft doch mal irgendwann etwas tut und ein Umdenken und Umfühlen stattfindet.

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  3. Das hast Du wundervoll geschrieben. Viele zeigen nur wie süß ihre Kinder mit Down Syndrom doch sind. Doch auf „süß“ zu reduzieren bringt wirklich gar nichts. Es ist wichtig zu zeigen was Menschen mit Down Syndrom fähig sind zu leisten. Du bist so einer und es sollten viel mehr nach vorne treten und zeigen was sie können. Jeder kann etwas gut.

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  4. Hallo carina.
    Ich hab den film gesehen-be my babe.
    Ein grandioser film.
    Es hat mir sehr viel freude bereitet den film anzuschauen.
    Menschen wie du sollten mehr in der öffentlichkeit stehen um das bewusstsein für menschen mit behinderung zu stårken.
    Liebe grüße
    Dietmar

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